Experimentieren ist angesagt
Welchen Wein zu welchem Geflügel und welcher Zubereitungsart man wählt, bleibt natürlich immer dem eigenen Geschmack und ein Stück weit auch der Experimentierfreudigkeit eines jeden Einzelnen überlassen. Von alt überlieferten Faustregeln wie „Nur weißer Wein zu weißem Fleisch“ sollte man sich dabei keinesfalls davon abhalten lassen, auch einen feinen Roten oder Rosé zum Geflügel zu gönnen. Aber welcher Wein passst zu welchem Gericht?
- Welcher Wein zu Brathähnchen?
- Welcher Wein zu Hühnerfrikassee?
- Welcher Wein zu Coq au Vin?
Generell lässt sich jedoch sagen, dass zu zarterem Hähnchenfleisch eher mildere Weißweine und säureärmere fruchtige Rotweine passen. Geht es auf dem Teller hingegen opulenter und fettreicher zu, etwa rund um Ente und Gans, empfiehlt sich durchaus die Wahl kräftigerer Weißweine mit Säuregehalt oder gar vollmundiger und gehaltvoller Rotweine, die einen höheren Tanningehalt mitbringen dürfen.
Wer sich ein wenig inspirieren lassen möchte bei der Weinwahl, für den gibt es natürlich immer ein paar Tipps: Ein schöner kräftiger Riesling geht beispielsweise zum gebratenen Hähnchen allemal. Auch Silvaner oder Weißburgunder mit ihrer milden Säure und begleitet von Fruchtaromen können den Verzehr von Geflügel wundervoll begleiten. Etwas schärfer gewürzt ‒ ob mit Curry, Chili, Knoblauch oder vielleicht sogar Zitronengras verfeinert ‒ setzt ein kräftigerer weißer Wein den willkommenen Kontrapunkt, zum Beispiel ein Gewürztraminer; auch ein Sauvignon Blanc mit seiner feinen Würze eignet sich in idealer Weise als begleitender Genuss.
Wie wäre es denn mal wieder ganz klassisch und doch à la Cuisine française mit einem Coq au Vin, was sinngemäß aus dem Französischen übersetzt so viel heißt wie „Huhn in Wein“? Mit viel Liebe und viel Zeit vorbereitet gehört das französische Nationalgericht auch bei uns zu den Geheimtipps unter den Geflügelspeisen. Eine Flasche Burgunder für die Soße und eine dazu für den Koch, während das Huhn vor sich hin schmort, lautet ein beliebter Spruch in der Küche. Und ein Spätburgunder mit Fruchtnote und ausgewogenem Säureanteil ist hierfür sicherlich immer eine gute Wahl ‒ zum Gänsebraten passt der übrigens genauso gut, wenn man dafür nicht doch lieber gleich einen kräftigen Malbec wählen mag.
Ebenfalls mit französischen Wurzeln erfreut sich bei uns auch die gebratene Entenbrust mit Orangensoße großer Beliebtheit. Hier empfiehlt sich ein kräftiger Weißer wie ein Grauburgunder oder auch ein etwas hintergründiger Roter wie ein Merlot oder St. Laurent. Die leichteren Geflügelgerichte wie Putenbrust oder zarte Wachteln vertragen sich hingegen besser mit trockenen Weinen mit spürbarer Säure, wie man es vom Weißburgunder oder Silvaner her kennt.
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